Der Rote Milan bedroht?

Der Milan ob der Schwarze oder der Rote Milan hat es in unserer Zeit nicht gerade einfach. Denn vieles hat sich in den letzten Jahren gravierend verändert.


1.) Der Klimawandel

2.) Die Landwirtschaft

3.) Die Energieerzeugung sprich Windräder


Alles nicht gerade zu Gunsten der eleganten Vögel. Der Rote Milan auch Gabelweihe genannt ist für mich der Raubvogel. Sein eleganter Flug das schöne Gefieder einfach auch sein Wesen schlichthin. Dazu kommt noch eines meiner schönsten Erlebnisse in der Natur mit dieser Art.

Dazu muss ich etwas ausholen zusätzlich zu meiner Fotografie hatte ich früher zusammen mit meinem Vater Brieftauben. Den Taubenschlag hatten wir außerhalb des Ortes auf den Feldern.

Da dieses Hobby sehr viel Zeit in Anspruch nahm war ich auch sehr viel draußen in der Natur. Nicht weit weg (ca. 600 – 700 m) vom Taubenschlag hatte über Jahre hinweg ein Milan Paar seinen Horst hoch oben in einer Weißtanne. Zum Fotografieren ungeeignet aber zum beobachten sehr interessant. Ich besuchte den Milan ab und zu, die Jungvögel bekamen gerade ihre Federn als ein Unwetter hereinbrach. Taubeneier große Hagelkörner prasselte auf die Erde nieder zerbeulte mein Auto und zerschlug die ganze Vegetation.

Mir kam gleich der Milan in den Kopf ich muss zu ihm und schauen wie die Jungtiere das Unwetter überstanden haben. Es war ein trauriger Anblick der Horst war abgestürzt und lag unten auf dem Waldboden. Daneben ein toter Jungvogel der den Absturz nicht überlebt hat doch sein Geschwisterchen hat den Sturz erstaunlicherweise überlebt. Doch was soll nun mit dem Jungvogel geschehen? Die Federn an den Schwingen waren gerade mal einen Zentimeter groß. Ich machte mir Gedanken wie ich dem Kleinen helfen konnte. Nebenan war eine eingezäunte lichte Fichtenschonung in der eine abgebrochene Fichte stand. Der Stumpf war etwa 1,50 m hoch mir kam die Idee einen Ersatzhorst zu bauen. Ich ging schnellst möglich nach Hause um Werkzeug, Nägel und Draht zu holen. Ich baute mit Fichtenzweigen ein Nest auf dem Baumstumpf. In dieses Nest setzte ich den kleinen Milan in der Hoffnung seine Eltern die über mir kreisten nehmen dies alles an und ziehen ihren kleinen groß. Ich ging jeden Tag hoch zu ihm und war überrascht wie gut es ihm ging seine Eltern waren anscheinend mit meiner Arbeit zufrieden. Ich sah dann Wochen später wie der Kleine ausflog und seine ersten Runden drehte das waren Momente die ich nie vergessen werde. Deshalb ist der Rote Milan auch mein Lieblingstier.


Leider geht es wie so vielen Arten in unserer heutigen Zeit auch dem Milan nicht gerade gut. Windräder schießen wie Pilze aus dem Boden die zu gewaltigen Verlusten bei den Vögeln führen. Die Vögel erkennen die Gefahr der sich drehenden Rotoren nicht und werden so von diesen erschlagen. Gerade in der Zeit wo die Jungen großgezogen werden und die Landwirte die Wiesen mähen sind sie derart in ihrem Suchflug konzentriert Beute am Boden zu erspähen. Zusätzlich kommt noch der Konkurrenzkampf mit anderen Raubvögeln die versuchen ihnen die Beute ab zu jagen. Bei diesem Stress sind die Vögel einfach überfordert, wenn dann plötzlich von der Seite ein Rotorblatt daher schießt. So kommt es oft vor, dass ein Altvogel erschlagen wird und ihre Jungvögel im Horst grausam zugrunde gehen.

Ein weiter Punkt wo sich die Vögel schwer tun ist die moderne Landwirtschaft. Wenn die Wiesen reif zum mähen sind dann werden gigantische Maschinen eingesetzt. Traktoren mit weit über 100 PS rasen über die Wiesen mit gleich drei Trommelmähern bestückt die eine Schnittbreite von ca. 9 m haben. Da wird alles getötet wo nicht flüchten können die ganzen Bodenbrüter und die Insekten haben keine Chance ebenso die jungen Säugetiere wie Reh und Hase. Es gibt in diesem Moment für alle Raubtiere kurzzeitig Nahrung im Überfluss. Man kann hier den Landwirten keinen Vorwurf machen denn wie überall in unserer hektischen Welt ist Zeit Geld. Aber genau das immer schneller immer mehr, zerstört alles zum Schluss auch uns selber. Wenn die Landwirte mähen dann wird nicht eine Wiese gemäht, nein dann wird alles gemäht soweit das Auge reicht. Selbst die Nächte werden durchgefahren, was haben wir für eine verrückte Welt geschaffen.

Schaut man was es noch an Feldlerchen gibt auch diese Art hat in den letzten Jahren unheimlich abgenommen. Wie schön war es früher, wenn die Feldlerchen in ihrem Steigflug ihr Liedchen gezwitschert hatten. Die Natur wird immer ruhiger und ärmer. Wenn man heute in die Natur raus geht was hört man da hauptsächlich, doch nur den Menschen Motorräder, Autos und Flugzeuge übertrieben laut aus Kilometerweiter Entfernung dröhnen diese durch die Natur. Jogger, Spaziergänger gehen durch die Natur nicht um dieser zu lauschen nein da muss laute Musik dabei sein geht es noch??? Ich verstehe die Menschheit einfach nicht mehr.

Doch zurück zum Roten Milan man sieht sich getäuscht, wenn man denkt es gibt doch noch sehr viele Milane die über uns kreisen. Man muss aber hier beachten, dass gerade der Rote Milan sein Hauptverbreitungsgebiet bei uns hat. Der Rote Milan lebt fast ausschließlich in Europa mit 20000 – 25000 Brutpaaren. Davon leben in Deutschland 10000 – 13000 Paare das ist somit die Hälfte des Weltvorkommens. Hierin sieht man die große Verantwortung die eigentlich Deutschland haben müsste. Der Rote Milan ernährt sich von Mäusen, Insekten, Regenwürmer und sehr viel Aas. Er versucht allerdings auch wenn andere Raubvögel Tiere erbeutet habe diesen die Beute ab zu jagen.

Der Rote Milan zieht je nach Nahrungsangebot 1 – 5 Junge auf in der Regel sind es 2 -3 Tiere.

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