Kraniche fotografieren aus einer Fotohütte am Günzer See

Das Kranich Informationszentrum Groß Mohrdorf ( www.kraniche.de ) betreibt am Günzer See eine Ablenkfütterung für Kraniche. Genau hier hat das Informationszentrum auch die Möglichkeit für Fotografen geschaffen, Kraniche aus nächster Nähe zu fotografieren und zwar aus vier aufgestellten Fotohütten. Die Hütten kann man sich im voraus reservieren lassen. Der Andrang ist sehr groß, die Hütte muss teils Monate im voraus gebucht werden. Das ist natürlich wie ein Lotteriespiel, hatte man mit der Reservierung Glück ist dies noch lange kein Garantieschein für Kranichbilder. Denn es müssen an diesem Tag erst welche vor Ort sein und das Wetter sollte auch einigermassen passen. Für die Benützung sind dann pro Tag 75,- € als Spende fällig. Diese Spende kommt ganz den Kranichen zu Gute. Das Futtermittel (Getreide) muss beschafft und ausgebracht werden, es ist auf jeden Fall eine Sinnvolle Sache nicht nur für die Fotografen.  

Ablenkfütterung am Günzer See mit den Fotohütten rechts im Bild zu sehen

Am Tag vor dem Fototermin muss Abends der Schlüssel für die Fotohütte beim Kranich Informationszentrum in Groß Mohrdorf abgeholt werden. Dies geschieht in der Regel nach einer zuvor telefonisch vereinbarten Uhrzeit. Beim abholen des Schlüssels wird man nochmals genau über die Verhaltensregeln informiert. Sollte man diese nicht einhalten kann es teuer werden hier muss ich gleich sagen zu Recht. Beim abholen des Schlüssels bekommt man auch noch einen 10 Liter Eimer gefüllt mit Mais. Diesen Mais kann man dann vor seiner Hütte beliebig ausstreuen in der Hoffnung, dass die Kraniche diesen dann bevorzug fressen.    

Innenansicht der Fotohütte vor dem Aufbau der Kamera

Innenansicht der Fotohütte

Kurz vor Sonnenaufgang sollte wenn alles planmässig läuft ein Landwirt mit seinem Traktor Futtergetreide (meisten Mais) ausstreuen. Dies ist die sogenannte Ablenkfütterung um den Schaden an den umliegenden Landwirtschaftlichen Flächen möglichst gering zu halten. Auch dies wird alles vom Kranich Naturschutzzentrum Groß Mohrdorf organisiert. Leider nehmen es die Landwirte mit der Ausbringung nicht immer so genau, es kann schon mal sein dass diese gar nicht kommen.

Oder sie kommen später, da kann es sein, dass schon dutzende von Kraniche auf dem Acker stehen die dann unter umständen das Weite suchen. Die Fotohütten müssen vor Sonnenaufgang von den Fotografen bezogen sein. Bei uns im März war dies um 6:00 Uhr, wir waren aber schon um 5:30 Uhr in der Hütte sicher ist sicher. Verlassen darf man die Hütte erst wieder nach Sonnenuntergang wenn alle Kraniche den Acker verlassen haben, dies war so gegen 19:00 Uhr. Man kann sagen, dass man in der Luxus Hütte also 13 - 14 Stunden zu verbringen hat. Die Hütte hat ungefähr ein Innenmaß von Breite 2 m, Tiefe von 1 m und eine Höhe von 1,5 m. Somit kann man nicht einmal darin stehen, man hat in der Hütte alles zu machen fotografieren, essen, trinken und man muss seine Notdurft darin erledigen. Und das bei ca. 3 m³ umbautem Raum oder anderst gesagt bei 2 m² Grundfläche. Also Platzangst darf keiner haben, ein Naturfotograf hat dies auch nicht. Sitzt er sonst in seinem Tarnzelt hat er nur knapp einen Quadratmeter Grundfläche zu Verfügung und dies auch über mehrere Stunden.

Landwirt streut das Getreide zur Ablenkfütterung aus rechts die Fotohütten

Beim Fotografieren hatte ich Glück, top Wetter, sonnig und hunderte von Kraniche. Es waren eigentlich zu viele, denn ich hatte Schwierigkeiten welche freizustellen, zu dicht standen sie beieinander. Ich hätte gerne welche den Kollegen am anderen Tag gegeben, denn dort war das Wetter nicht besonders und Kraniche waren auch nur zwei Stück da. Also Glück muss man haben, sonst geht gar nichts, denn selbst mit einer Anfütterung ist es nicht garantiert dass Kraniche anzutreffen sind. Ist die Sonne untergegangen kann man die Hütte verlassen, diese ist danach noch zu reinigen. Dabei ist auch zu schauen dass aller Müll wieder mitgenommen wird, damit die Kollegen am anderen Tag ebenso eine saubere Hütte beziehen können. Den Schlüssel von der Hütte und den Eimer bringt man entweder noch am selben Abend zum Informationszentrum oder eben am anderen Morgen zurück, das bleibt einem dann selber überlassen.  

Wahnsinn Papa, schau

mal was die Fotografen für Rohre haben

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