Zwei Fliegen mit einer Klappe

Vor ein paar Jahren habe ich mit meiner Frau Urlaub auf dem Darß gemacht. Dies natürlich auch mit einem fotografischen Hintergedanken. Ich nutzte also den Urlaub auch um auszukundschaften ob und wie man an der Ostsee Hirsche in der Brunft und Kraniche im Zug fotografieren kann. Schnell stellte ich fest, dass ohne Fahrrad hier oben nichts geht. Zu Fuss ist alles zu weit und mit dem Auto zum Teil nicht möglich. Ich hatte mir also ein Fahrrad geliehen und bin von Prerow zum Darß geradelt. Man stelle sich vor, mitten in der Nacht mit einer spärlichen Fahrradbeleuchtung 7,5 km durch den Wald. Auf dem Rücken ein Rucksack mit etwa 15 Kg, plus ein Videostativ über die Schulter. Ich merkte bald so geht es nicht, total verschwitzt und ausgepumpt kam ich dann im Darßwald an. Trotzdem hatte ich dies drei bis viermal während dem Urlaub gemacht. Morgens um 5 Uhr raus und um 10 Uhr also bei bestem Licht wieder zurück zu Frau und Frühstück. Gelernt hatte ich bei diesen Touren vieles, Zuhause angekommen liefen gleich die Planungen für das folgende Jahr an. Als erstes wurde ein Fahrradanhänger für mein altes Mountainbike (20 Jahre alt) gekauft. Als zweites ein Fahrradständer für die Anhängerkupplung am Auto, LED Scheinwerfer fürs Fahrrad und eine LED Stirnlampe. So gewappnet ging ich dann auf die Fotopirsch am Darß, ich kann nur sagen fantastisch. Hier schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Man kann hervorragend dem Hobby der Fotografie nachgehen, und man tut auch gleich was gutes für die Fitness.

Mittlerweile macht es so viel Spass, dass ich dies auch Zuhause mache. Da wir aber im Leintal bzw. auf der Ostalb ein sehr hügeliges Gelände haben schuf ich mir noch ein Pedelec an. Dies wird nur zur Fotografie eingesetzt, wenn ich das Fahrrad immer im Auge behalten kann. Im Darß oder auch Zuhause wenn das Fahrrad für Stunden oder den ganzen Tag unbeaufsichtigt ist wird natürlich mein altes herkömmliches Mountainbike eingesetzt. Durch mein neues Pedelec (Einstiegsmodell) der Marke Haibike macht es nicht nur riesigen Spass auch der Radius in dem ich mich bewegen kann stieg um gut das doppelte an.

Transportmittel für Zuhause Pedelec der Marke Haibike plus ein Fahrradanhänger der Marke Croozer

Gespann für auswärts, Mountainbike plus Croozer Anhänger

Trotz der Euphorie sollte man aber immer einen klar Kopf behalten. So wie im Bild nebenan sollten man nicht fahren. Überrascht von einem ordentlichen Schauer, fuhr ich hier aus dem Darßwald nach Prerow. In der Unterkunft angekommen habe ich sehr schnell festgestellt welch gravierenden Fehler ich begangen habe. In der Hektik vom Schauer getrieben hatte ich das Stativ vorne überstehen lassen so dass die Plane vorne offen war und hinten geschlossen. Anderst herum wäre besser gewesen, denn so hat der Hinterreifen bei der rasanten Fahrt das Wasser in den Anhänger gespritzt. Folge der Fotorucksack war triefend Nass und musste komplett geleert über die Nacht getrocknet werden. Im Bild rechts sieht man die Betonplatten die im Darßwald zum Teil noch verlegt sind. Auch diese haben mich nachdenklich gemacht, denn diese Absätze zwischen den einzelnen Platten sind zum Teil enorm. Die Fotoausrüstung wurde hier sehr stark durchgeschüttelt, was mich wieder zu einer Lösung drang. Die Lösung kann nur eine zusätzliche Polsterung sein, aber sie muss auch wasserfest sein. Die Lösung war ein Sitzkissen in der Art einer Luftmatratze. Ich habe mir hiervon zwei Stück zugelegt so das annähernd die Fläche des Anhängers ausgefüllt war. Diese Kissen wurden dann nur schwach aufgeblasen um eine optimal Dämpfung für den Rucksack zu erzeugen.

Kleine Luftmatratzen als Polsterung für die Fotoausrüstung

Zuhause auf Tour

Das Bild links zeigt die Anfahrt auf die Urlaubsinsel Hiddensee. Die Insel ist phantastisch, top Natur und autofrei. Auch hier hat sich mein Gespann gut bewährt, beladen mit einem Reisekoffer von meiner Frau einem Reisekoffer von mir plus ein Fotostativ. Der große Fotorucksack bei mir auf dem Rücken, das Notebook plus Ladegeräte und Zubehör im kleinen Rucksack den meine Frau übernahm. So war die an und Abfahrt von Hiddensee kein Problem. Auch dies war ein Traumurlaub bei dem zur keiner Zeit der Pkw vermisst wurde.